Wir sind riesengroße Dänemark Fans und waren schon etliche Male dort, um in einem Ferienhaus an der Nordseeküste in Westjütland Urlaub zu machen. Eine überlange Rückreise von DK hatte uns zum Umdenken bewogen, sich dem Campen zu zu wenden. Umso mehr freute es uns, dass wir nun endlich mit dem WoMo gen Norden fahren konnten. Angefangen in Hamburg, meine Frau besuchte hier noch ein Seminar, ging es dann über Husum nach Vadehavs auf einen große Stellplatz, der aber nur zu 15% belegt war. Zwei herrliche Tage genossen wir die Ruhe in der Sonne an der dänischen Küste.
Von dort ging es auf die Insel Rømø, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Auf dem größten Campingplatz, den wir jemals besucht haben, fanden wir das Gegenteil zu Vadehavs vor: Alle Plätze belegt, viele Leute und Trubel, aber trotzdem gute Laune, wohin man auch schaute. Rømø ist bekannt für seinen sehr breiten Sandstrand. Dieser ist so groß und ausgedehnt, dass man den auch mit dem Auto befahren darf. Vom Beginn des Strandes, dem eigentlichen Ende der Straße, läuft man gemütliche 20 min bis an die Wasserkante! Nach 3 entspannten Tage auf Rømø zog es uns wieder aufs Festland. Nicht ohne aber vorher auch mal mit unserem Charles auf den Strand zu fahren.
Da wir ab dem übernächsten Tag in Søndervig gebucht hatten, wurde ein Zwischenhalt in Hvide Sande am Ringköpingfjord gemacht. Die Stadt kennen wir von unzähligen Urlauben und es war schön wieder hierher „nach Hause“ zu kommen. Der Stellplatz war nicht weiter der Rede wert, aber der Abend überraschte uns mit einem herrlichen Sonnenuntergang, wir saßen dann noch recht lang vor unserem WoMo und genossen den Moment. Das fand auch eine Robbe, die sich in unserer Nähe im Wasser tummelte und den Abend gemütlich treibend auslaufen ließ.
Nach kurzem Zwischenhalt in Ringkøbing ging es weiter nach Søndervig auf einen kleineren Campingplatz. Da wir sonst immer nur über Ostern oder im Herbst in DK waren, konnten wir ganz neue Eindrücke sammeln. Barfuß am Strand laufen oder den vorwiegend einheimischen Touristen bei der Jagd nach einem der begehrten Plätze in den Restaurants zum Dinner zu schauen. Wir waren, wie schon mehrfach erwähnt, schon oft in dem skandinavischen Land, aber bis ganz nach oben, wo die Nord- und Ostsee aneinander „klatschen“, wie uns eine Däne sagte, waren wir noch nie. Also ging es weiter auf dem Weg nach Skagen ins Landesinnere nach Hvalpsund am Limfjord. Fernab der Mainstream Touristen Hochburgen steht man auch mal alleine auf einem Stellplatz. Hier verwöhnte uns die Natur am Abend mit einem sagenhaftem Farbspektrum aus Wolken und Sonnenlicht. Herrlich! Schnell noch ein paar Fröschen über die Straße geholfen, den einen oder anderen Geocache mitgenommen und dann kam nach einem morgendlichen Bad im Limfjord der Abschied am nächsten Tag.
Da wir für die direkte Fahrt zum dänischen Nordkap dann doch zu spät waren, suchten wir uns dann erst noch einen Campingplatz. Die Straße zum Kap bei Grenen war durch Touristen und deren geparkter Autos leider total überfüllt. Also planten wir spontan um und besuchten zum ersten Mal die dänische Ostsee. Der Campingplatz in Aalbæk bietet einen direkten Zugang zum Strand. Auch lieferte uns das Wetter wieder ein faszinierendes Naturschauspiel am Himmel. In der Bucht vor Skagen selbst waren mehrere Kreuzfahrtschiffe geparkt, die wegen der Pandemie nicht im Dienst waren. Bei wechselhaftem aber doch warmen Wetter blieben wir einen Tag länger, packten ganz früh morgens zusammen und fuhren nach Grenen, bevor die Touristenströme einsetzten. Wir hatten das Kap ganz für uns alleine, was uns für das frühe Aufstehen entschädigte . Ein tolles Erlebnis!
Ab jetzt ging es wieder Richtung Süden, die Ostseeküste runter. In Sæby, einem kleinen Fischereistädtchen, machten wir Halt und Pause, bevor wir dann in Voerså Havn einen kleinen verschlafenen Stellplatz fanden, an dem die Zeit still zu stehen schien.
Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Geburtstagsfrühstück ging es weiter Richtung Landesmitte nach Silkeborg am Julsø. Dieser Platz war jetzt nicht so die Offenbarung und sehr teuer. Auf Terrassen angelegt, waren die Parzellen selbst eher alle leicht matschig und schief, sodaß man zwar das WoMo ausrichten konnte, aber die Campingmöbel immer sehr genau ausrichten musste. Außerdem sind hier ausländische Gäste eindeutig in der Minderheit. Die Dänen legen hier eine eher stoffelige Art an den Tag. Darauf beschlossen wir gleich am nächsten Tag weiter zu reisen.
Die letzte Station in Dänemark sollte dann Apenrade sein, auf dem Sandskaer Strandcamping. Hier fanden wir einen herrlich angelegter Platz mit tollen Sanitäreinrichtungen. Es hat uns so gut gefallen, dass wir gleich einen Tag länger als geplant geblieben sind.
Nach einem kurzen Besuch eines Flensburger Zahnarztes, war der Campingplatz Hemmelmark vor den Toren von Eckernförde unser erstes Ziel zurück in DE. Auch hier zeigten sich wieder die Besonderheiten des Campingurlaubes. Es stehen Zelte neben Campingbussen, Vollintegrierte an Dachzeltautos und wir mit unserem Charles mittendrin statt nur dabei. Auch diesen Aufenthalt haben wir sehr genossen und uns bestens erholt.
In Buxtehude, ja den Ort gib es wirklich, machten wir Station auf dem Weg nach Bremen, wo unsere gemeinsame Reise enden sollte. In Buxtehude waren wir schon mal, auch als Zwischenstation auf dem Weg nach DK zum Ferienhausurlaub. Und der Kreis schließt sich erneut. Am nächsten Tag erreichten wir dann schließlich Bremen. Diese Stadt hat uns am meisten überrascht, hatten wir doch eigentlich hier nichts besonderes erwartet. Vom Reisemobilstellplatz Kuhhirten ist man schnell in der Altstadt, die uns echt verzaubert hat. Ein toller Abschluss nach drei erlebnisreichen Wochen. Die Heimfahrt musste ich dann alleine antreten, da meine Frau von Bremen zurück nach Hamburg zum nächsten Seminar fuhr.
Zurück zu Hause kann ich ein sehr positives Resümee ziehen. Unser Charles hat sich keine Blöße gegeben und lief und lief. Ganz entspannt kann man die etlichen Kilometer abspulen, immer mit genügend Reserven unter der Haube lässt es sich sehr souverän cruisen. Auch das Campingequipment hat sich bewährt. Es lohnt sich, wenn man nicht das Billigste nimmt, sondern auf Qualität achtet. Ansonsten war das ein Urlaub ohne Stress und Hektik mit viel Entspannung und Ruhe, so wie er sein soll. Wir haben uns das angeschaut, wozu wir Lust hatten, mal geplant, mal spontan. Und mit dem Besuch des dänischen Nordkaps konnten wir ein weiteres Häkchen auf unserer touristischen Bucket Liste setzen. Auch unser Hund Emil liebt das Campen, zu mindestens wenn wir stehen. Fahren ist nicht unbedingt sein größtes Hobby, aber sobald wir den WoMo-Schlüssel in die Hand nehmen oder uns nur ansatzweise Richtung Charles bewegen, ist er dabei. Und sobald die Tür aufgeht auch drin.
Wir waren knapp 2400 km unterwegs, haben für 430.- Euro getankt, die Stellplatze und Campingplätze haben ca. 800.- Euro gekostet. Die Momente und Erinnerungen sind unbezahlbar!
…to be continued!